Koffer packen und los, hieß es für die Teilnehmer am ersten Frühjahrscamp in Heidelberg. Doch nicht bei allen war die Motivation so ungetrübt, so waren auch Stimmen zu hören, die der Fahrt nach Deutschland etwas skeptisch gegenüberstanden. „Deutschland, da fahrt ihr hin? Da gibt es doch nur schlechtes Wetter, schlechtes Essen und schlechten Kaffee!"

Genau dieser Vorurteile wollte sich der Länderausschuss annehmen und startete das Projekt des Jugendcamps für Rotaract in Heidelberg vom 13.04. bis 19.04.2015.

Altpräsident Eckhart von Bubnoff (RC Heidelberg Schloß und Mitglied im LA) hat die Durchführung des Frühjahrscamp Rotaract 2015 übernommen, bei dem sich 17 Vertreter der Rotaract Distrikte der drei Länder trafen. Die Veranstaltung in Heidelberg mit dem Thema „Die Schwerpunkte der Rotary Foundation und deren praktische Umsetzung" war sehr gelungen. Damit sollten Bedeutung und Zweck und die grenzübergreifenden Komponenten herausgestellt werden, ferner die wichtige persönliche Begegnung und der Meinungsaustausch bei Rotaract International. Die abwechslungsreiche Programmgestaltung für das Rahmenprogramm orientierte sich an Forschungszentren auf dem Gebiet der Medizin, der Astronomie, der Datenverarbeitung, an historischen Bezügen und persönlichen Begegnungen mit Heidelberger Rotariern. Am 17. April reisten die Sektionschefs des Länderausschusses Susanna Rieth, Alberto Cristanelli und drei weitere Mitglieder (Monika Geicke-Bruder, Bianca Leitz- König, Arnold Profanter) an, um sich mit den Teilnehmern des Frühjahrscamps zu treffen.

Die Veranstaltung hat nicht nur anregende Gespräche, eine lockere, fröhliche und gastfreundliche Atmosphäre, eine neue positive Sicht des Gastlandes ermöglicht, nationale Vorurteile abgebaut, sondern auch freundschaftliche Beziehungen begründet und gefördert, die in die deutschen, italienischen und österreichischen Distrikte von Rotaract und Rotary weitergetragen werden und einen Schneeballeffekt auslösen können.

Der LA dankt den Distrikten 1841 und 1842, dem Distrikt 1860, dem RC Heidelberg-Schloß, und allen zusätzlichen Sponsoren für die finanzielle Unterstützung, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre. Weiter geht ein besonderer Dank für die umfangreiche Organisation und Betreuung an Eckhart von Bubnoff und Lena Frenzer, der Pastpräsidentin von Rotaract Heidelberg.

Ziele der Reise:

• Vermittlung wenig bekannter Aspekte Siziliens
• Förderung des Kennenlernens zwischen deutschen, österreichischen und sizilianischen Freunden
• neue Freundschaften und Kontakte
• Abbau von Vorurteilen
• Bedeutung der Mafia
• Unterstützung eines rotarischen Projektes zwischen dem RC Immenstadt und dem RC Palermo Est

Von der italienischen Sektion des Länderausschusses Deutschland-Österreich-Italien wurden wir auf die besonders kritische Lage des Ortes "Cento" bei Ravenna hingewiesen, der durch das Erdbeben schwere Schäden erfahren hat.

Der Kontakt mit dem RC Cento ergab, dass dieser u.a. die Wiederherstellung des privat getragenen, durch das Erdbeben erheblich beschädigten Kinderheimes/Kindergartens "Asilo Infantile A, Giordani", Via del Cremonino, 6, in Cento zum Gegenstand eines Projektes macht.

Die erforderlichen Massnahmen der nach dem Erdbeben auf behördliche Weisung geschlossenen Einrichtung erfordern - nach den heute vorliegenden Unterlagen - einen Aufwand von insgesamt rd. 300.000 Euro. Von diesem Betrag werden maximal 50 % vom italienischen Staat übernommen. Nach Auskunft des RC Cento überfordert die von der Stiftung "Giordani" zu tragende Belastung deren Möglichkeiten - sie muß sich an Dritte wenden.

Der RC Cento hat für Spenden zugunsten von Projekten im Zusammenhang mit dem Erdbeben vom Mai 2012 ein spezielles Konto eingerichtet und sich verpflichtet, evt. Spender über die konkrete Verwendung ihrer Gelder zu unterrrichten.

Am 27. Oktober 2011 kam in der Nacht das Unglück über das beliebte Ferienparadies der Cinque Terre: Stundenlange sintflutartige Regenfälle setzen Millionen Kubikmeter Schlamm und Geröll in Bewegung, die auch das einstige Fischerdorf Monterosso überschwemmten und große Zerstörungen anrichteten. Manche Geschädigte fanden Unterstützung von Familie und Freunden, Einzelne standen indes vor dem Nichts.

Der Länderausschuss Deutschland-Italien-Österreich beschloss daraufhin, als Zeichen der Solidarität eine kinderreiche besonders notleidende Familie zu unterstützen. Hier konnte Padre Antonio von der Parròcchia S. Giovanni Battista mit Hinweisen helfen.

Die Familie Gianluigi Contardi hat vier Kinder. Sie lebte von den Einkünften einer Enotèca und eines kleinen Agriturismo. Die Familie hat durch die Schlammlawine ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Die Enotèca mitsamt dem Flaschenweinbestand (von erheblichem Wert) wurde zerstört, war nicht versicherbar. Die Einrichtung des Bed and Breakfast war unbrauchbar. Die Familie steht vor dem Nichts und vor erheblichen Schulden.

Von den Mitgliedern des Länderausschusses wurden € 2 500 gespendet, um die Familie wenigstens bei der Reparatur und Einrichtung des Agriturismo als kleiner Einkommensquelle zu unterstützen.

Der Betrag wurde am 23. Juni 2012 von Altpräsident von Bubnoff (RC Heidelberg-Schloß, 1870) in Monterosso persönlich übergeben.

Ein wichtiger Schritt war auch die Öffnung des Clubs durch erfolgreiche Organisation mehrerer Intermeetings (u.a. mit dem RC Regensburg-Millenium, RC Meran und RC Innsbruck).

Die Rolle des RC Brixen als „Pilotclub“ beim Projekt GOMA, aufgelegt als Gemeinschaftsprojekt auf internationaler Ebene von den Rotary Clubs Brixen, Meran, Innsbruck und München-Nymphenburg mit Beteiligung eines RC aus dem Kongo erwähnte der Präsident ebenso wie das Austauschprojekt  mit dem RC Innsbruck zum Anlaß des Gedenkjahres 1809-2009.

Wenn das abgelaufene Jahr erfolgreich verlaufen ist, haben alle Vorstandsmitglieder und alle engagierten Freunde wesentlich mit dazu beigetragen. Präsident Josef Schwitzer dankte allen Clubfreunden und den Damen; hier gilt der besondere Dank an Rosi Ausserhofer, die auch in diesem Jahr die „Rotary-Damen-Wallfahrt“ erfolgreich durchgeführt hat.

Lang anhaltender Beifall dankte Josef Schwitzer für seine tolle Präsidentschaft.

Mai 2012: Seit zwei Wochen leben die Bewohner der norditalienischen Region Emilia Romagna in Angst und Schrecken. Am Sonntag den 20. Mai 2012 erschütterte ein Erdbeben der Stärke sechs die Gegend zwischen Modena und Ferrara und forderte sieben Todesopfer; über fünfzig wurden schwer verletzt.

Am Dienstag 30. Mai 2012 erschütterte ein zweites großes Beben die Region. Es hatte sein Epizentrum zwischen Bologna, Parma und Verona. Ihm folgten mehrere hundert kleinere Nachbeben. Erneut fanden siebzehn Menschen unter den Trümmern den Tod und mindestens 350 wurden verletzt.

Über 15.000 Menschen wurden obdachlos oder verbringen die Nächte im Freien, aus Angst, dass neue Erdstöße ihre baufälligen Häuser zum Einsturz bringen.

Zahlreiche historische Bauten aus Mittelalter und Renaissance, Glockentürme, Rathäuser, Kirchen und Palazzi stürzten ein. Zerstört wurden unter anderem die wunderschönen Stadtzentren von Carpi und Finale Emilia bei Ferrara. Dort ist von dem Torre dell’ Orologio (Uhrturm), dem historischen Wahrzeichen der Stadt, nur noch ein Schutthaufen übrig.

Der bestehende Länderausschuss Italien-Deutschland-Österreich hat Verbindungen zu dem Distrikt 2070 und seinen Rotary Clubs im Erdbebengebiet hergestellt.