Laufende Projekte
Fruchtbare Diskussionen und gute Ergebnisse
Vorwort von Dr. Wolfgang Uebel und Prof. Dr. Manfred Raupp
Das Inter Country Committee Deutschland Türkei wurde bereits 1978 gegründet. Seitdem ist dieser Ausschuss engagiert, das Verhältnis zwischen türkischen und deutschen Rotary Clubs zu pflegen. Dazu dienen neben den jährlichen Treffen der beiden Mitgliedergruppen auch Jugendaustausche und Workshops.
Beim ICC Jahreskongress 2018 in Antalya wurde beschlossen, sich neben Polio plus eines weiteren weltweiten Krankheitsproblems, der Malaria-Erkrankung, anzunehmen. Hinzu kam der Wunsch, eine Veranstaltungsform zu finden, die dem Frieden auf dem Balkan dienlich ist. Glücklicherweise fanden sich die Rotary Clubs Radolfzell- Hegau und Sisli-Istanbul bereit, gemeinsam mit dem ICC Deutschland-Türkei die Trägerschaft für das Malaria Seminar zu übernehmen.
Präsident Ilir Krasniqi und Erik Mackinlay vom Rotary Club Prishtina International waren bereit, die internationalen Workshop als „Hands-On"-Projekt vor Ort zu begleiten.
Wir bedanken uns bei Freund Matthias Feil für die Durchführung des Workshops mit modernen Managementmethoden. Die Ergebnisse des Workshops haben selbst Fachleute sehr beeindruckt. Welch große kreative Kraft in Gruppen unterschiedlicher Nationalitäten steckt, zeigte sich bei den jungen Griechen, Türken, Kosovaren und Deutschen. Während des englischsprachigen Seminars waren keinerlei Herkunftsunterschiede der Teilnehmer zu spüren: Wir waren eine große Rotary Familie.
Der Workshop war demnach ein kleiner Beitrag für den Frieden der Welt speziell für die Balkanregion.
- Lesen Sie hier die Zusammenfassung.
- Sehen Sie hier den Ausschnitt aus den Nachrichten des Senders RTK.
Internationales Rotary Seminar
Das Projekt
Vernachlässigte Probleme bei Malaria und anderen durch Mücken übertragenen Krankheiten
Hintergrund und Ziel
Malaria ist eine Infektionskrankheit, die vorwiegend in tropischen und subtropischen Regionen auftritt. Jede Minute stirbt ein Mensch auf der Welt an Malaria. Laut WHO wurden im Jahr 2016 insgesamt 216 Millionen Malaria-Fälle in 91 Ländern gemeldet. Dies waren fünf Millionen Fälle mehr als im Vorjahr. Besonders von der Erkrankung betroffen sind Kinder unter fünf Jahren. Es ist davon auszugehen, dass die Infektionsgefahr in den kommenden Jahren zunimmt.
Vor diesem Hintergrund sollen sich bei dem Rotary Seminar junge Menschen mit der Erkrankung und ihren weitreichenden Folgen beschäftigen. Dazu wird zunächst Wissen über die Infektionskrankheit vermittelt. Auf der Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse über Malaria sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann Ideen entwickeln, die eine Sensibilisierung für die weltweiten Auswirkungen der Erkrankung schaffen, sowie möglicherweise Ansätze finden, die Prävention zu verbessern und das Ansteckungsrisiko zu senken.
Gleichzeitig ist beabsichtigt, die interkulturelle Zusammenarbeit von jungen, engagierten Erwachsenen zu fördern und eine Plattform zum gegenseitigen Kennenlernen zu bieten. Entsprechend gesucht werden 40 junge Menschen aus fünf verschiedenen europäischen Ländern mit unterschiedlichem fachlichen Hintergrund. Mit Hilfe spezieller Methoden, die unter anderem die Industrie erfolgreich einsetzt, um neue Ideen und Geschäftsmodelle zu finden (Design Thinking), werden sie befähigt, das Thema zu bearbeiten. Am Ende des Seminares bereiten die Teilnehmer ihre Gruppenergebnisse auf und stellen die Resultate vor.
Wann/Wo
11.bis 14,April in Pristina
Projektträgerschaft
- Rotary Club Radolfzell-Hegau
- Rotary Club Sisli-Istanbul
- Rotary Club Prishtina International
gefördert vom Rotary Distrikt 2420, organisiert vom ICC Deutschland-Türkei unter der Projektleitung von Dr. Wolfgang Uebel (Initiator, Organisator und Verantwortlicher ist ICC Deutschland Türkei)
Seminarleitung
Matthias Feil
SAP Schweiz AG sowie selbständiger Berater, Coach und Seminarleiter, Rotarier im RC Radolfzell-Hegau, Internationale RYLA Seminarleitungserfahrung (2016-2018)
Referenten
Florence Fouque
Ph.D., Team Leader of Vectors Environment and Society
DR, the Special Programme for Research and Training in Tropical Diseases
World Health Organization
Norbert Becker
Mitglied des Lenkungsausschusses für Biologie und Kontrolle von Vektoren der WHO (1989-1994)
Berater des HWO/TDR für angewandte Feldforschung, umfangreiche vektorbezogene
Beratung (seit 1995)
Direktor der Society for Vector Ecology (SOVE Europäische Region) (1988-1990)
Präsident der weltweit aktiven SOVE (1993)
Generaldirektor und Vizepräsident der European Mosquito Control Association (seit 2000)
Mitglied des deutschen Experten Committees Mosquitoes as vectors of human diseases (seit 2015)
Präsident der World Mosquito Control Association (WMCA) (seit 2015)
Schirmherrschaft
Gerhard Lintner
Past District Governor 1940 (2014-2015) | Beauftragter Internationaler Dienst –
Länderausschüsse des DGR | RC Berlin - Brücke der Einheit Germany
Murat Çelik
PDG (2014-2016) Presidential Advisor to non-districted Clubs of Albania, Kosovo and Rep. of
Macedonia | 2018-2019 Presidential Advisor to non-districted Clubs of Albania and Kosovo
|CC Country Coordinator 2018 – 2021 RC SISLI – Istanbul – Turkey
Ergebnisse
Im Anschluss an das Seminar ist eine Pressekonferenz an der Universität Pristina angedacht.
Die Ergebnisse sollen am World Malaria Day am 25.April 2019 sowie bei der Rotary International Convention 2019 in Hamburg vorgestellt und ggf. an die WHO weitergeleitet werden.
PDF-Datei zum Seminar hier herunterladen.
druckenICC ist gut vertreten
Der Distrikt 1930 hat bei seiner diesjährigen Distrkitkonferenz in Rust erneut einen Marktplatz der Ideen für alle Rotary Clubs durchgeführt.
Ebenfalls mit einem Stand vertreten war der ICC - Länderausschuss Deutschland-Türkei, dessen Vorsitzender, Wolfgang Uebel (2.v.r.), Mitglied im RC Radolfzell-Hegau ist. Gemeinsam mit Manfred Raupp (re.), Mitglied des RC Lörrach sowie Sekretär des ICC, berichtete er über die Arbeit im Ausschuss sowie verschiedene Jugendaustausch- und Freundschaftsprojekte mit der Türkei. Besonders beachtet wurde ein Film über das Konzert "Okzident trifft Orient".
Das Foto zeigt außerdem den aktuellen Präsidenten des RC Radolfzell-Hegau Stefan Drews und Cornelia Bambini-Adam, ebenfalls Mitglied im Länderausschuss.
RYLA in Tirana/Albanien
„Es war eine superinteressante Erfahrung, den interkulturellen Austausch mit drei Mentalitäten zu erleben“, fasst Leon Gölz seine Teilnahme am RYLA-Seminar in Tirana zusammen. Gemeinsam mit Antonia Bachmeier, Anika Heinzelmann, Leonie Feil, Judith Scholter, Tibo Langner und Luca Stenger gehörte er zur Gruppe der sieben Jugendlichen aus dem Kreis Konstanz, die auf Einladung des Rotary Clubs Radolfzell-Hegau für vier Tage nach Albanien reisten. Begleitet wurden sie dabei von den Clubmitgliedern Wolfgang Uebel und Matthias Feil, der auch die Seminarleitung innehatte.
RYLA steht für Rotary Youth Leadership Award und ist ein Programm zur Förderung junger Erwachsener. Zusammen mit elf albanischen und drei türkischen Teilnehmern beleuchteten die Schüler aus Deutschland im Workshop das Thema „Selbstmanagement und Resilienz“, das ihnen im Hinblick auf Persönlichkeitsbildung und Achtsamkeit Impulse für die Zukunft aufzeigte. Gesprochen wurde Englisch.
„Mir haben die Seminarinhalte sehr gut gefallen. Sie sind in schwierigen Situationen gut zu gebrauchen. Es ging um Selbstreflektion und darum, den eigenen Blick zu schärfen“, sagt Judith Scholter. Dies sieht Antonia Bachmeier ähnlich: „Sich seiner selbst und anderer bewusst sein, das hat gutgetan. Und zu erkennen, dass es immer mehr als nur eine Entscheidungsalternative gibt. Man kann immer wieder neu entscheiden und sich weiterentwickeln.“ Spannend fand Leonie Feil zudem die Internationalität: „Es war sehr schön, sowohl die Ähnlichkeiten als auch die Unterschiede zwischen uns kennenzulernen.“
Begeistert berichteten die Teilnehmer, die in Gastfamilien untergebracht waren, nicht nur von dem Seminar, sondern auch von den vielfältigen Begegnungen mit Land und Leuten. Es konnten neue Kontakte und Freundschaften geknüpft werden. Die Mitglieder des Rotary Clubs Tirana unternahmen mit ihren Gästen Ausflüge in die Stadt, nach Berat und zum Apollo-Tempel. „Wir haben uns willkommen gefühlt. Alle haben gutes Englisch gesprochen, teilweise sogar Deutsch. Auch das Bild von Deutschland ist sehr positiv. Abends war es lustig und es gab schöne Gespräche. Bemerkenswert fand ich noch, dass in Albanien jeder seine Religion lebt und die anderen akzeptiert“, erzählt Leon Gölz.
Im Rahmen des Projekts „World Understanding and Cultural Exchange“ führt der RC Radolfzell-Hegau bereits seit über sechs Jahren mit dem Rotary Club Sisli-Istanbul erfolgreiche Schüleraustauschprogramme durch. Im vergangenen Jahr entstand daraus die Idee, die beiden RYLA-Jugendseminare im Kosovo und in Albanien durchzuführen. Nachdem der RC Radolfzell-Hegau im Oktober Saskia Wetzel und Jakob Knauf die Teilnahme im Kosovo ermöglichte, beteiligte er sich nun Ende März an diesem zweiten internationalen RYLA-Seminar. In Albanien übernahm er, unterstützt von Matthias Feil als Trainer, zusätzlich die Seminarleitung. „Es war eine wunderbare Woche und ich freue mich sehr über die positiven Rückmeldungen. Emotionale Intelligenz ist eine Fähigkeit, die man erlernen kann. Die Gruppe hatte viel Spaß daran, sich mit Themen wie Selbstbewusstsein, Empathie, Motivation und achtsamer Zusammenarbeit zu beschäftigen“, schildert Matthias Feil seinen Eindruck.
Die Mitglieder des RC Radolfzell-Hegau, Präsident Stefan Drews und Mitorganisator Christoph Duncker zeigten sich nach dem Reisebericht der Teilnehmer fest überzeugt davon, dass sich die Anstrengung und das Engagement für internationale RYLA-Seminare und Jugendförderung lohnt. „Gerade im Hinblick auf Frieden und Völkerverständigung, verstärkt noch vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Lage, sehen wir Angebote wie die Treffen im Kosovo und in Albanien als ein wegweisendes Zeichen für interkulturelle, freundschaftliche Beziehungen“, sagt Stefan Drews.
Jährliche Treffen mit dem RC Edirne
Der Rotary Club Lörrach ist in vielerlei hinsicht aktiv.
Insbesondere pflegt er auch seine Freundschaft mit der türkischen Stadt Edirne. Jährlich finden Treffen statt, um gemeinsame Projekte zu beraten und durchzuführen. PP Manfred Raupp ist Ehrenbürger der Stadt Edirne sowie Ehrenmitglied des Vereins Lörrach International, dessen Mitbegründer und Vorsitzender er war.
Die lebendige Partnerschaft der beiden Städte besteht seit 2006. Es gibt verschiedene Jugend- und Bildungsprojekte. Außerdem engagierten sich die Mitglieder des RC Lörrach und des RC Edirne stark beim Aufnahmeverfahren der Selimiye Moschee in die Weltkulturliste der UNESCO.
SPANNENDE, INTERNATIONALE BEGEGNUNGEN IM KOSOVO
Der Rotary Club Radolfzell-Hegau hat Ende Oktober mit Saskia Wetzel und Jakob Knauf zwei Teilnehmer aus Konstanz zu einem internationalen RYLA-Wochenende in den Kosovo nach Gjilan geschickt. RYLA steht für Rotary Youth Leadership Awards und ist ein Programm zur Förderung junger Erwachsener. Das Besondere an diesem Balkan-Seminar war, neben der internationalen Beteiligung, die gemeinsame Organisation durch die beiden türkischen Rotary Clubs Sisli und Maslak aus Istanbul sowie den ortsansässigen RC Gjilan. „Die gute Freundschaft zwischen dem RC Radolfzell-Hegau und dem RC Sisli hat dazu geführt, dass wir uns diesem Seminar gerne angeschlossen haben“, erklärt Rotarier Christoph Duncker, der aktiv an dem Projekt beteiligt ist und ein zweites Seminar im März in Albanien mit vorbereitet.
Bei ihrer Rückkehr aus Gjilan zeigten sich Saskia Wetzel und Jakob Knauf begeistert: „Die über 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen aus dem Kosovo, aus Albanien, Serbien, Deutschland und der Türkei. Gesprochen wurde Englisch und es war ein äußerst interaktives Programm. Geleitet hat das Seminar, in dem alle ihre Führungsqualitäten verbessern konnten, die Rotarierin Semra Baysan aus der Türkei.“ Zu den Themenschwerpunkten des Wochenendes gehörten Persönlichkeitsbildung, Kommunikation und soziale Kompetenz. Während des Seminares seien die Anwesenden mit verschiedenen Vortragssituationen konfrontiert worden. „Auch unsere Teamfähigkeit wurde auf die Probe gestellt, indem wir als Gruppe mit verbundenen Augen verschiedene Aufgaben meistern mussten, beispielsweise mit Marshmallows und Spaghetti einen Turm bauen“, berichteten sie. Insgesamt sei es ein Wochenende voller spannender Begegnungen gewesen. „Wir durften die große Gastfreundschaft der Kosovaren kennenlernen und habe viele neue Kontakte knüpfen können“, freuen sich die Beiden.
Zu Begin gab es zudem ein Sightseeing Programm, bei dem erste persönliche Eindrücke aus dem Kosovo, von den Menschen und der Lebensweise gewonnen werden konnten Diese wurden durch die Unterbringung bei rotarischen Familien dann weiter vertieft. „Im Vorfeld wussten wir ja nicht, was genau uns erwartet und es wurde uns klar, wie wenig der Kosovo in Deutschland eigentlich bekannt ist. Wir haben ein modernes Land erlebt und junge Menschen, die bestens über die Situation in Deutschland und der Schweiz informiert sind“, sagt Saskia Wetzel. Dies unterstreicht Jakob Knauf: „Viele, die wir getroffen haben, haben Familienangehörige hier. Dabei wurde uns auch einmal mehr deutlich, welches Privileg der deutsche Pass für die Reisefreiheit darstellt. Während wir keine Einreiseschwierigkeiten in den Kosovo haben, ist es für die jungen Kosovaren nur sehr schwer, ein Visum für die EU zu bekommen.“
Durch die geschilderten Eindrücke der beiden deutschen Teilnehmer sehen sich Präsident Stefan Drews, Organisator Christoph Duncker und die Mitglieder des RC Radolfzell-Hegau darin bestätigt, auch das zweite Balkan-RYLA-Seminar aktiv zu unterstützen. „Zu den rotarischen Zielen gehört die Völkerverständigung, die Sicherung des Friedens und die Förderung der Jugend. Dieses internationale Projekt beinhaltet alle diese Bereiche“, fasst Duncker zusammen.
DEUTSCH-TÜRKISCHES PFLEGEPROJEKT LÖRRACH-EDIRNE